Hochzeit

Kirchliche Trauung

Die kirchliche Trauung wird mit einem Gottesdienst gefeiert, in dem zwei Menschen vor Gott und der Gemeinde versprechen, ihren weiteren Lebensweg gemeinsam zu gehen. Für ihre Ehe bitten sie um Gottes Segen. Voraussetzung für die kirchliche Trauung ist die Eheschließung auf dem Standesamt, nur damit sind die Partner*innnen nach staatlichem Recht verheiratet. In der evangelischen Kirche ist die Ehe kein Sakrament.

------------------------------

 

Die Hochzeit

Das Ja zur Gemeinschaft

Wenn sich zwei Menschen vor dem Altar das Jawort geben, ist dies für das Paar sehr besonderer Tag in ihrem Leben. Sie wollen „in guten wie in schlechten Tagen“ in Liebe zusammenbleiben, für einander Verantwortung übernehmen und ihren gemeinsamen Lebensweg unter Gottes Segen stellen.

 

Fragen und Antworten

 

Gibt es einen Unterschied zwischen Hochzeit und Trauung?

Im Ergebnis: nein. Das Wort Hochzeit leitet sich ab von Hohe Zeit (Festzeit); das Wort Trauung findet seinen Ursprung in dem Wort Vertrauen. Früher war mit dem Wort Hochzeit meist der formale Akt im Standesamt gemeint, während mit Trauung oft die festliche Zeremonie in der Kirche verknüpft wurde.

Was ist der rechtliche Unterschied zwischen einer standesamtlichen und einer kirchlichen Hochzeit?

Die Bezeugung der Partnerschaft vor Gott und der Kirchengemeinde bei einer kirchlichen Hochzeit hat eine ganz besondere spirituelle Bedeutung: Das Paar bittet vor Gott um den Segen seiner Verbindung. Dies geschieht im Raum der Zusage Gottes, der die Liebe ist und vor der Gemeinde, die Zeugin des Eheversprechens ist und vor allem dem Brautpaar mit seiner Anwesenheit auch den Rücken stärken will – für gute und vor allem schwere Zeiten.

Die standesamtliche Hochzeit ist der rechtlich-formal zentrale Akt mit allen Konsequenzen für Rentenbezüge und Steuerklassen. Die standesamtliche Hochzeit legt bei der Geburt eines Kindes automatisch das gemeinsame Sorgerecht fest sowie die Grundlage für die Bezeugung der Elternschaft.

Wer bestimmt, wie eine kirchliche Hochzeit abläuft?

Sie gemeinsam mit Ihrer Kirchengemeinde. Es gibt zwar feste Elemente, die die Trauung aus kirchlicher Sicht ausmachen. Aber bei der Liedauswahl, bei Ihrem Trauspruch oder Ihrem Trauversprechen können Sie sich mit Ihren Ideen gut einbringen.

Kann ich mir den Hochzeits-Termin frei aussuchen?

Die Terminfindung einer kirchlichen Hochzeit benötigt einen gewissen Vorlauf. Sie ist zunächst einmal mit der betreffenden Kirchengemeinde zu klären – und letztlich natürlich mit Ihren Gästen. Gerade im Frühling sind die Wochenende in den Kirchengemeinden gern gewählte Termine. Da ist es ratsam, frühzeitig das Gespräch mit der Kirchengemeinde zu suchen.

 

Was kostet die Hochzeit?

Die kirchliche Hochzeit selbst kostet in der Regel nichts. Wenn Sie allerdings sehr besonderen Blumenschmuck in der Kirche möchten, der über den üblichen Blumenschmuck hinaus geht, müssten Sie dies selbst bestellen und bezahlen. Manche Gemeinden, deren Kirchen besonders beliebt sind bei Hochzeitspaaren, erheben für ortsfremde Paare ein Entgelt oder bitten um eine Spende beispielsweise für die Jugendarbeit. Wenn Sie unsicher sind, sprechen Sie dies gleich bei der Kontaktaufnahme mit der gewünschten Gemeinde an.

 

Ist die sexuelle Identität bzw. Vorliebe von Bedeutung?

Nein. Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers heißt alle Menschen herzlich willkommen, die ihre Liebe zueinander vor Gott mit einer kirchlichen Hochzeit bezeugen möchten. Ihre sexuelle Identität spielt dabei ebenso wenig eine Rolle wie ihre sexuelle Präferenz.

Muss ich kirchlich geheiratet haben, um mein Kind taufen zu lassen?

Nein. Die Taufe Ihres Kindes hängt allein von dem Wunsch der Eltern oder – wenn das Kind älter ist – von dem Wunsch des Kindes ab, einer christlichen Kirche anzugehören. Sollten die Eltern keine Kirchenmitglieder sein, müssten es jene Menschen sein, die die Patenschaft übernehmen.

Muss die Hochzeit in einer Kirche stattfinden?

Nicht unbedingt. Welche Möglichkeiten sich in der Kirchengemeinde Ihrer Wahl bieten, erfahren Sie im direkten Gespräch mit Menschen vor Ort. Wir freuen uns, wenn Sie eine Kirche als Ort Ihrer Hochzeit auswählen. Kirchenräume sind durchbetete Räume und Räume, in denen Menschen seit Jahrhunderten ihr Freude, Lob, Dank, Klage und Bitte vor Gott bringen. Sie sind so ein besonderer Ort für eine Trauung.

 

Darf ich meine eigene Pfarrperson mitbringen?

Durchaus. Suchen Sie dazu gerne zunächst das Gespräch mit der für Sie zuständigen Kirchengemeinde. Mit deren Einverständnis sprechen Sie im Anschluss jene Kirchengemeinde gerne an, in der Sie heiraten möchten, und informieren Sie die dortigen Pfarrpersonen über Ihre Wünsche.

 

Kann ein Paar kirchlich heiraten, wenn beide nicht Kirchenmitglieder sind?

In der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers ist dies nicht möglich.

Gibt es eine ökumenische Hochzeit?

Wenn nicht beide Menschen evangelisch oder katholisch sind, kann entweder ein evangelischer Gottesdienst mit Beteiligung eines katholischen Pfarrers oder ein katholischer Gottesdienst mit evangelischer Beteiligung gefeiert werden. Umgangssprachlich wird dies oft „ökumenisch“ genannt.

Kann ein Paar kirchlich heiraten, wenn eine der Personen nicht christlichen Glaubens ist?

Dies ist möglich. Bitte sprechen Sie dazu mit der Pfarrperson Ihres Vertrauens. Uns als Kirche ist es wichtig, dass der nicht christliche Teil des Brautpaares das Verständnis und den Schatz einer christlichen Trauung und Ehe achtet.

Brauche ich Trauzeugen (auch) in der Kirche? Gibt es dafür Bedingungen?

Bei standesamtlichen Hochzeiten sind Trauzeug*innen bereits seit längerer Zeit nicht mehr vorgeschrieben. Viele Paare lassen sich dennoch von ihnen besonders nahestehenden Menschen begleiten. Wie diese Menschen in die Zeremonie einer kirchlichen Hochzeit eingebunden werden können, besprechen Sie gerne mit der Pastorin oder dem Pastor.

Muss ich kirchlich geheiratet haben, um mein Kind taufen zu lassen?

Nein. Die Taufe eines Kindes stellt (fast) keine Bedingungen. Sind die Eltern nicht Mitglied der Kirche, sollten es jene sein, die die Patenschaft übernehmen.

Darf ich bei der kirchlichen Hochzeit nochmal den Namen ändern?

Die Namensänderung legen Sie nicht nach Kirchenrecht, sondern nach staatlichem Recht fest.

Was passiert, wenn ich mich scheiden lasse? Muss das dann auch kirchlich geschehen?

Nein. Eine Scheidung ist vor allem von formaler Bedeutung bezogen auf zivilrechtliche Belange und etwaige Rentenansprüche. Scheidung geschieht allerdings nie leichtfertig und stellt meist eine große Belastung dar. Wir stehen als evangelische Kirche Ihnen bei Fragen der persönlichen Lebensgestaltung und gerade in Krisensituationen gerne und kostenfrei zur Verfügung und begleiten Sie seelsorglich, wenn Sie dies wünschen.

Wie oft darf man kirchlich heiraten?

Für die evangelische Kirche ist eine Hochzeit ein Versprechen, das niemand leichtfertig geben sollte. Dennoch erlaubt sie eine erneute kirchliche Hochzeit auch im Falle einer Scheidung.

Wo wird die Hochzeit veröffentlicht?

Das ist von Kirchengemeinde zu Kirchengemeinde unterschiedlich. Auch das „Aufgebot“, also die formale Ankündigung einer standesamtlichen Hochzeit, wird nicht mehr – wie früher durchaus üblich – in den örtlichen Medien oder den Schaukästen am Rathaus ausgehängt. Viele Kirchengemeinden geben eine kirchliche Hochzeit in ihrem Gemeindebrief bekannt. Wenn Sie dies nicht möchten, können Sie dies gerne im Traugespräch sagen.

Muss die Braut weiß tragen?

Nein. Weiß als Farbe der Unschuld bzw. Jungfräulichkeit darf, muss aber in nicht gewählt werden. Wählen Sie die Kleidung aus, in der Sie sich bei diesem außergewöhnlichen Anlass wirklich wohl fühlen. Die kirchliche Hochzeit soll im besten Sinne ein Fest für Sie beide sein – worin Sie sich festlich fühlen, bleibt Ihre Entscheidung.

Muss ich Ringe haben?

Nein. Sie entscheiden ganz alleine, ob Sie Ihre Eheschließung mit einem Ring sichtbar machen möchten. Manche Paare wählen dieses Symbol erst später oder finden ein anderes Zeichen, um ihre Zugehörigkeit zu unterstreichen.

Brauche ich einen Brautstrauß? Darf auch der Bräutigam einen Strauß haben?

Ob und wie viele Blumen Sie bei Ihrer Hochzeit dabeihaben, können Sie ganz alleine nach Ihren Wünschen entscheiden. Wichtig ist, dass Sie sich trotzdem gut bewegen können – und letztlich die nötigen freien Hände haben, um sich gegenseitig ggf. einen Ring anstecken zu können.

Gibt es ein Mindestalter für eine kirchliche Trauung?

Nach deutschem Recht erlangt man die „Ehemündigkeit“ in der Regel mit der Volljährigkeit. Es gibt Ausnahmen, in denen bereits Menschen nach ihrem 16. Geburtstag heiraten dürfen. Eine der beiden Personen muss allerdings in jedem Fall volljährig sein.

Warum fragt bei kirchlichen Hochzeiten in Deutschland niemand nach dem letzten Widerspruch vor der Trauung?

Der Spruch stammt aus dem „Book of Common Player“ der anglikanischen Kirche und wurde 1549 erstmals veröffentlich. Im Original lautet er: „Should anyone present know of any reason that this couple should not be joined in holy matrimony, speak now or forever hold your peace.” (Sollte irgendjemand der Anwesenden einen Grund dafür kennen, dass dieses Paar nicht in die heilige Ehe geschlossen werden sollte, sprich jetzt oder halte für immer deinen Frieden.) Das Book of Common Prayer enthält Richtlinien für Gottesdienste, Bräuche und Anbetung in der Church of England. Ähnliche Sprüche wurden auch im Deutschen verwandt – allerdings vor sehr langer Zeit. Grundlage in beiden Sprachen war die notwendige Feststellung, ob den Heiratswilligen die Eheschließung überhaupt erlaubt war oder ob standrechtliche Gründe dagegensprachen. Im deutschen Recht ist an diese Stelle formal die standesamtliche Hochzeit getreten, in deren Vorfeld ebenfalls geklärt wird, ob beispielsweise bereits eine Eheschließung mit einer anderen Person vorliegt.

Woher stammen die Rituale rund um eine Hochzeit (etwas Geliehenes, etwas Blaues, etwas Neues und etwas Gebrauchtes)?

Laut Tradition sollte die Braut zur Hochzeit etwas Altes, Neues, Geliehenes, Blaues und einen Glückspfennig im Schuh tragen. Dieser bekannte Hochzeitbrauch geht auf einen alten englischen Reim zurück. Er besagt: „Something Old, Something New, Something Borrowed, Something Blue, A Sixpence in your Shoe“. Diese Dinge symbolisieren die Verknüpfungen mit der Vergangenheit, mit der Zukunft und mit Dingen, die einem lieb und teuer sind und mit deren Hilfe man zuversichtlich in das Abenteuer einer Ehe geht.

Wen darf ich mitbringen?

Wen Sie möchten. Eine kirchliche Hochzeit ist in der Regel ein Gottesdienst im Kreise der Menschen, die Ihnen lieb und wichtig sind.

Darf man (sichtbar) schwanger sein bei der kirchlichen Hochzeit?

Natürlich! Hauptsache, es geht Ihnen gut dabei – unterschätzen Sie nicht die Zeit, die Sie dabei auf den Beinen sein werden.

 © Landeskirche Hannover

 

Sie möchten noch mehr zum Thema auf der Seite unserer Landeskirche lesen?

... Klick mich

 

 ________________________________________________________________